Der Bio-Boom…

Oft werde ich gefragt, bio(logisch) kaufen, lohnt sich das überhaupt? Dann höre ich weiter, dass biologisch erzeugte Lebensmittel einfach nur teurer sind, dafür dass sie dann auch noch schneller verderben und – verglichen mit ihrer konventionell produzierten Konkurrenz – auch oftmals weitaus weniger ansehenlich sind… Letztenendes gibt es bei uns auf dem “Dorf” ohnehin nicht jedes Produkt in Bio-Qualität. Tatsächlich ist es nur ein Bruchteil verglichen mit dem Angebot, dass man beispielsweise in der nächstgrößeren Stadt, in diesem Fall Hannover, erhält. Und wenn man ohnehin nur “halbe Sachen” machen kann, lohne es sich doch überhaupt nicht, an irgendeiner Stelle das Bio-Produkt zu wählen.

Nun, zu den meisten Punkten kann ich tatsächlich nur sagen: Ja, stimmt. Sie sind (meist) teurer, aufgrund des Verzichts auf chemisch-synthetischen Pflanzenschutz schneller verderblich und besonders hübsch auf der Rohkost-Tafel, nun, darüber kann man streiten. Aber bei ökologisch erzeugten Lebensmitteln ist es wie bei uns Menschen: Die inneren Werte zählen! Wer einen eigenen Garten hat, der weiß um die geschmacklichen Vorteile selbst erzeugter Produkte und genauso ist es in der Regel mit Bio-Produkten, vorrangig den frischen Nahrungsmitteln wie Obst und Gemüse. Bei einer Bio-Nudel schmecke ich ehrlich gesagt auch keinen Unterschied.

Doch Bio-Produkte haben weitere Vorteile: Sie erhalten ein Mehr an Nährstoffen, Vitaminen und Mineralstoffen, was nicht zuletzt der natürlichen Düngung zuzuschreiben ist und der Tatsache, dass diese (frischen) Lebensmittel weniger Wasser enthalten.

Eines der wesentlichen Aspekte ist allerdings auch das weitaus geringere Maß an Pestizidbelastung im Vergleich zu gewöhnlich hergestellten Produkten.

Wer nun einen Kompromiss aus Kosten, Gesundheitswert und Verderblichkeit sucht, dem könnten diese Listen helfen. Das sogenannte “dirty dozen” (dreckiges Dutzend) sowie die “clean fifteen” (sauberen Fünfzehn).

Hier die aktuelle Liste 2015 (bitte auch unbedingt die Einschränkungen unterhalb der Liste beachten!)

Lebensmittel, die man eher in Bio-Qualität kaufen sollte (“Dirty Dozen” + 2):

  1. Äpfel
  2. Pfirsiche
  3. Nektarinen
  4. Erdbeeren
  5. Trauben
  6. Sellerie
  7. Spinat
  8. Paprika
  9. Gurken
  10. Kirschtomaten
  11. Erbsen (Importware*)
  12. Kartoffeln
  • Chillies
  • Grünkohl

Quelle: EWG – Environmental Working Group, 2016 http://www.ewg.org/foodnews/dirty_dozen_list.php

Man muss dabei bedenken, dass diese Liste von einer Organisation stammt, die weit von unserem Kontinent arbeitet (*) und die Liste sich natürlich jährlich ändert. Daher jetzt zum Vergleich, die

Liste mit Lebensmitteln, die auch konventionell relativ bedenkenlos gekauft werden können (“Clean Fifteen”) :

  1. Avocados
  2. Mais (Importware*)
  3. Ananas
  4. Kohl
  5. Bohnen (Gefrierware)
  6. Zwiebeln
  7. Spargel
  8. Mango
  9. Papaya
  10. Kiwi
  11. Aubergine
  12. Grapefruit
  13. Cantaloupe-Melone
  14. Blumenkohl
  15. Süßkartoffel

Quelle: EWG – Environmental Working Group, 2016 http://www.ewg.org/foodnews/clean_fifteen_list.php

So. Und woran nun halten, wenn die Lebensmittel eh nicht vor Ort getestet wurden und sie sich stetig ändert?

Hierfür 3 Tipps:

  1. Je mehr Schale (Hülle) weggeschnitten wird (werden kann), desto geringer die Pestizidbelastung.
  2. Kauft saisonal, denn dann brauchen auch koventionelle Lebensmittel weniger Wachstumsförderer.
  3. Kauft regional. Wo Gemüse und Obst von Natur aus wachsen, brauchen sie ebenfalls weniger o.g. Zusatzstoffe

Ökologisch sinnvoller sind Bio-Produkte allemal, sofern sie Punkt 2 und 3 erfüllen… 😉

Alles klar? Wenn nicht, mail @Maike

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